Rheinfelden
Endlich wieder offen: Mit Livekonzerten will das «Manhattan» zurück zur Normalität und zu Einnahmen

Die Bar Manhattan in Rheinfelden litt wie kaum ein anderer Betrieb unter dem Coronalockdown. Nun will die Bar wieder durchstarten – die Live-Events sind bis Ende Jahr schon terminiert. Mitbetreiberin Manuela Kläui hofft auf die dringend nötigen Einnahmen. Ihr grösster Wunsch wäre, dass das aktuell geltende Tanzverbot fällt.

Hans Christof Wagner
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In der Rheinfelder Bar Manhattan ertönt bald wieder Livemusik. Die Betreiber Rafael Makrini und Manuela Kläui haben die Bands gebucht.

In der Rheinfelder Bar Manhattan ertönt bald wieder Livemusik. Die Betreiber Rafael Makrini und Manuela Kläui haben die Bands gebucht.

Nadine Böni
(19. April 2021)

Es gibt wieder etwas Licht am Horizont. Drei Wochen ist das «Manhattan» nun wieder geöffnet. Dass der Bundesrat die Erhöhung der Besucher-Limite zum 31. Mai hin beschloss, war auch für die Betreiber Manuela Kläui und Rafael Makrini das Signal zum Neustart. Veranstaltungen im Innenbereich mit bis zu 100 Besuchern sind seitdem wieder erlaubt.

Zuvor schon zu öffnen, als die Lockerungen vor allem für den Aussenbereich galten, wäre für den Betrieb mit seinen höchstens zehn Plätzen im Freien nicht infrage gekommen.

Solidarität mit «Kellerbar»

Ausserdem sahen Kläui und Makrini ihren Entscheid, noch abzuwarten, als eine Solidaritätskundgebung gegenüber Werni Pailer, dem Betreiber der Kellerbar im Untergeschoss der Liegenschaft Brodlaube 19. Er hatte im April, weil ohne Terrasse, noch gar keine Öffnungsmöglichkeit.

Seit Ende Mai wieder geöffnet, sorgt zumindest die Fussball-EM für einen gewissen Umsatzschub: Die auf einer Leinwand übertragenen Matches locken den einen oder anderen Gast mehr. Kläuis Erfahrung bisher:

«Umsatzmässig bringt das nicht allzu viel, aber es geht ja auch darum, nur schon wieder Präsenz zu zeigen.»

Aber für Manuela Kläui steht fest: Zeigen, dass es das «Manhattan» noch gibt, können sie und Makrini vor allem mit den Livekonzerten. Die «Singer-Songwriter-Night» hätte eigentlich an diesem Donnerstag den Auftakt bilden sollen. Aber sie habe abgesagt werden müssen. Kläui: «Der Künstler wollte nicht drinnen auftreten.»

Jetzt startet die 2021er-Saison mit einem Bandauftritt am 2. Juli. Und das restliche Jahr ist terminlich auch schon festgezurrt – im Herbst dann mit teils vier Anlässen pro Monat. Fragen jetzt noch Bands an, muss Kläui sie auf 2022 vertrösten oder an andere Fricktaler Veranstalter weiter verweisen. Kläui kündigt für die kommenden «Manhattan»-Auftritte an:

«Es werden einige Bands darunter sein, die 2021 zum ersten Mal bei uns spielen.»

Alle seien begierig darauf, wieder live auftreten zu können. Konzerte im «Manhattan» sind für Besucher gratis. Die Gage der Bands besteht aus der Kollekte der Zuhörer. Kläui erzählt, dass jetzt mehrere Bands den Wunsch geäussert hätten, das, was sie sich bei den für 2021 geplanten Konzerten erspielen werden, der Rheinfelder Bar zu spenden – aus Solidarität. Für sie komme das aber nicht in Frage. Auch die Musiker hätten ja in den vergangenen Monaten massive Einnahmeausfälle verschmerzen müssen. Kläui: «Auch die brauchen jetzt jeden Rappen.» Was sie freut:

«Viele von denen hätten die Aussicht auf besser bezahlte Auftritte, kommen stattdessen aber lieber zu uns.»

Nicht nur regionale seien darunter, auch aus der Ost- oder Innerschweiz kämen manche.

Statt 25000 Franken bringt Crowdfunding 10000 Franken

Hinter dem Rheinfelder Betrieb liegen harte Wochen und Monate. Trotz eines um 25 Prozent reduziertem Mietzinses und Finanz- und Coronahilfen seitens des Bundes gerieten Kläui und Makrini in eine existenzbedrohliche Notlage. Ein Crowdfunding verschaffte Luft – kurzzeitig, weil statt der 25000 Franken wie erhofft nur 10000 Franken zusammengekommen sind.

In den drei Wochen nach Wiedereröffnung Ende Mai habe auch nur ein Viertel von den normalen Einnahmen erzielt werden können, teilt Kläui mit. Und weil der Vermieter inzwischen wieder die volle Miete verlange, brauche es jetzt dringend neue Einnahmen. Die Bar-Betreiberin sagt: «Wir denken positiv und hoffen auf weitere Lockerungen.» Ganz oben auf ihrer Wunschliste steht die Aufhebung des Tanzverbots.