Seit Oktober 2022 stehen zwei stationäre Blitzgeräte in der deutschen Nachbarstadt Bad Säckingen – das eine in Obersäckingen an der B 34, das andere innerorts in einer 30er-Zone. Wobei die Messgeräte nicht fest in den Anlagen verbaut sind, sondern auch anderswo eingesetzt werden können. Und von dieser Möglichkeit machte der Ordnungsdienst auch regen Gebrauch.
Insgesamt hat die Stadt Bad Säckingen im vergangenen Jahr fast 300'000 Euro an Tempobussen verteilt. Die häufigsten Tempobussen brachten die beiden stationären Blitzersäulen ein, die dort seit Herbst 2022 stehen – eine an der Waldshuter Strasse, die zweite an der Schaffhauser Strasse.
Aber zunächst von vorne: Die Stadtverwaltung Bad Säckingen hatte 2022 zeitweise gar keine Geschwindigkeitskontrollen mit eigenem Messgerät durchführen können. Das alte Radargerät wurde bereits 2021 ausrangiert. Bis die Neuanschaffung geliefert werden konnte, wurde es wegen langer Lieferfristen Herbst 2022. Die Kosten für die Neuanschaffungen beliefen sich auf 162'000 Euro.
Das System besteht aus den beiden festinstallierten Säulen, jeweils ohne Messgerät, und einer mobilen Anlage. Das Messgerät kann in die Säulen eingebaut, aber auch auf einem eigenen Stativ überall in der gesamten Stadt eingesetzt werden. Das heisst: Die Säulen sind nicht zu jeder Zeit mit Messgeräten bestückt.
Insgesamt führte der Ordnungsdienst der Stadt im vergangenen Jahr 111 Tempomessungen durch. Dabei wurden in 8250 Fällen Temposünder ertappt. Bei diesen 8250 Verstössen hagelte es Bussgelder in Gesamthöhe von 299'500 Euro.
Die wenigsten Messungen gab es an den stationären Säulen. Und doch wurden genau dort die meisten Bussgelder ausgesprochen. Von den insgesamt 111 Tempomessungen im gesamten Stadtgebiet fanden an den beiden stationären Messsäulen nur 27 statt. Bei denen wurden aber 64 Prozent aller Tempoverstösse geahndet – 5250.
Ähnlich sieht somit die Verteilung der Bussen aus. Von den knapp 300'000 Euro an Tempobussen 2022 entstanden alleine 62 Prozent an den beiden stationären Säulen – 185'700 Euro. Das legt wiederum den Schluss nahe, dass hier am undiszipliniertesten gefahren wird und das, obwohl die Messsäule in der Waldshuter Strasse eine hohe Toleranz hat. Denn trotz Tempo-30-Zone löst sie erst bei einer Geschwindigkeit von 40 Kilometern pro Stunde aus.
Die beiden festinstallierten Messsäulen sind bislang die einzigen im Landkreis Waldshut. Die Messeinheit in der Waldshuter Strasse steht direkt vor dem Kindergarten St.Gallus – im Tempo-30-Bereich. Die zweite Säule überwacht den Verkehr auf der B 34 – in Höhe des Raiffeisen-Centers und der Würth-Filiale. Dort gilt Tempo 50.
Die Stadt prüft derzeit, ob sie künftig auch den Verkehr an der Kreuzung beim Scheffel-Gymnasium besser überwacht. Hier geht es laut Ordnungsamtsleiter Uwe Böhler um Rotlichtverstösse, also Ampelüberwachung. «Die Kreuzung ist ein neuralgischer Punkt gerade zu Stosszeiten bei gleichzeitigem Fussgängerverkehr, also etwa zu Schulbeginn», sagt er. Allerdings müsste hierzu laut Böhler an der Kreuzung erst eine weitere Säule und ein zusätzliches Gerät angeschafft werden.