Das dritte Mettlerfield in Mühlau, das grösste Rock- und Metal-Festival im Freiamt, trotzte dem Regen mit energiegeladener Musik und jeder Menge guter Laune. Genauso haben es sich Organisierende, Bands und Fans gewünscht. Und auch die Eltern der Gründer sind positiv überrascht von den Metalfans.
Wenn Männer und Frauen mit langen Haaren und ganz in Schwarz gekleidet zu Hunderten anreisen, könnte es einem schon mulmig werden. «Ehrlich gesagt, hatten wir am Anfang auch ein wenig Sorge», erinnert sich Brigitte Mettler. «Aber jetzt müssen wir sagen, es ist eine so tolle, familiäre Stimmung, die Leute sind so freundlich, es ist einfach toll.» Brigitte und Franz Mettler haben ihrem Sohn und seinen Freunden ihren Hof für die dritte Ausführung des Mettlerfields, des grössten Rock- und Metal-Festivals im Freiamt, zur Verfügung gestellt.
«Wir sind wirklich begeistert, auch von der Musik, die ist dieses Jahr teilweise etwas rockiger, das gefällt uns gut», führt Franz Mettler aus. Einer ihrer Freunde, der als Helfer am Essensstand arbeitet, fügt lachend hinzu: «Man erwartet doch, dass an solchen Konzerten eine aggressive Stimmung herrschen würde. Aber ich muss sagen, an jedem Eishockey-Match ist das viel schlimmer als hier.»
Am Donnerstag waren rund 80 Leute der Einladung zum Beizlifest gefolgt, das das OK als Dank für die Mühlauerinnen und Mühlauer veranstaltet haben. «Am Freitag waren es etwa 180 Leute. Das Wetter hat wohl viele abgeschreckt, dabei hat es genau pünktlich auf die Konzerte zu regnen aufgehört», freut sich Mitorganisatorin Silvana Sachs. Als sie am Samstag um genau 20.48 Uhr auf ihre App schaut, ruft sie jubelnd aus: «Es sind im Moment genau 333 Besuchende.» Gut 300, genau das haben sie sich erhofft.
Und diese hatten sichtlich Spass und liessen ihn sich von nichts verderben. Die Baselländer Metalcore-Band Moment of Madness hatte ihnen zünftig eingeheizt, die Metal-Fans hatten sich warmgetanzt und ihre Mähnen geschüttelt. Ein bisschen ruhiger ging es bei der Symphonic-Metalband Deep Sun aus Aarau zu. Sängerin Debora Lavagnolo fiel nicht nur in ihrem eisblauen Schneeköniginnenkleid auf, sondern auch mit ihrer klassisch ausgebildeten Stimme, die den harten Klangteppich ihrer Band bereicherte.
Am meisten ging es aber bei der Band ab, auf die alle den ganzen Abend lang gewartet hatten. Pünktlich in dem Moment, in dem die Freiämter Metalcoreband Final Story die Mettlerfieldbühne betrat, begann es zu giessen wie aus Eimern. Aber niemand liess sich davon die Laune verregnen. Die Fans scharten sich vor der Bühne zusammen und feierten dem Wetter zum Trotz. «Ihr seid der Wahnsinn», kommentierte Sänger Mathias Sax glücklich und versprühte mit seinen drei Bandkollegen die Energie, für die sie bekannt sind. Auch ihm tropfte sichtbar der Regen von der Stirn. Es war genau ein solches Wochenende, wie es sich Bands und Fans nun zwei Jahre lang gewünscht haben.