Bahnhof Muri
Gestaltungsplan nicht umsetzbar: Jetzt übernimmt die Leuthard AG

Neustart beim Bahnhof Muri. Für die Entwicklung des Bahnhofareals soll jetzt ein gesamtheitlicher Fokus gelten.

Eddy Schambron
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Das Murianer Bahnhofareal soll, jetzt mit der Leuthard AG, gesamtheitlich entwickelt werden.

Das Murianer Bahnhofareal soll, jetzt mit der Leuthard AG, gesamtheitlich entwickelt werden.

Eddy Schambron

Zuletzt war zwar der Gestaltungsplan Zentrum Bahnhof in Muri rechtskräftig, aber nicht umsetzbar. Die Planer hatten die vorgesehenen Baufelder für die unterirdische Parkierung zu klein dimensioniert. Dann ging vorderhand, so jedenfalls hatte man den Eindruck, nichts mehr. Jetzt kommt Bewegung in die Entwicklung des Bahnhofareals: Im Boot ist ab sofort die Leuthard AG, Merenschwand, die sämtliche Verträge der vorherigen Entwicklungsgesellschaft, die Eicher Generalunternehmung AG in Zürich, sowie das Projekt übernommen hat. «Wir haben und nehmen uns die Zeit, etwas Gescheites zu entwickeln», sagte gestern Dieter Greber, CEO der Leuthard AG.

CEO Dieter Greber

CEO Dieter Greber

Eddy Schambron

Bei Null anfangen muss das Unternehmen nicht. «Was oberirdisch geplant wurde, bleibt, von Kleinigkeiten abgesehen, wie im Gestaltungsplan vorgesehen», stellt Greber fest. Aber unterirdisch wird sich einiges ändern, beziehungsweise ändern müssen. Und die Leuthard AG beabsichtigt, in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den SBB mit einem neu aufgestellten Planungsteam ein Richtprojekt zu erarbeiten, welches auch die Erschliessung und Gestaltung des Bahnhofplatzes berücksichtigt. Erklärtes Ziel ist es, das Bahnhofareal mit einem gesamtheitlichen Fokus zu entwickeln.

«Das Areal zwischen Bahnhof und Klosteranlage liegt in einem ausgesprochen sensiblen Bereich», stellt Greber fest. Hier ist, beim Bahnhof und dem nördlichen Einfallstor der Gemeinde, eine Art Visitenkarte, hier muss der öffentliche Verkehr seinen Platz haben und hier wird vielleicht auch der Neubau für die Gemeindeverwaltung gebaut, nachdem das Projekt Widmen von der Gemeindeversammlung versenkt wurde. «Wir wiederholen die Standortevaluation», bestätigt Gemeindepräsident Hampi Budmiger. «Das heisst, dass auch das Bahnhofareal nochmals als Option in Betracht gezogen wird.»

Bagger in fünf Jahren

Überhaupt scheint Budmiger froh zu sein, dass die Leuthard AG übernimmt. «Die Partnerschaft hat in der Vergangenheit immer gut funktioniert», stellt er fest. «Die Leuthard AG ist mit der Politik, mit der Region und den Menschen hier vertraut». Ausserdem bestärkt er die Absicht der Gemeinde, das Projekt «enger zu begleiten als das bisher der Fall war». Stärker einbringen könnten sich die SBB. Zwar «haben wir kein Signal für einen neuen Bahnhof», sagt Greber. «Aber wir haben die Bereitschaft vonseiten der SBB, mitzuarbeiten und einen konkreten Ansprechpartner.» Projektentwicklerin ist Christine Fluri.

Die auf der neuen Planung basierende Gestaltungsplanänderung soll im Herbst dieses Jahres eingereicht werden. «Die Beteiligten erachten es als Chance, das Projekt neu aufzurollen und sowohl die projektspezifische verkehrstechnische Erschliessung des Bahnhofquartiers wie auch Themen des öffentlichen Interesses (Anbindung des Quartiers an die bestehenden Velowege, optimale Bedingungen für den öffentlichen Verkehr, Querung der Aarauerstrasse für Fussgänger, der Verkehrsknoten Aarauerstrasse/Bahnhofstrasse/Nordklosterrain, Gestaltung des öffentlichen Raums im Bereich Bahnhofstrasse) nochmals fundiert überprüfen zu können», hält die Leuthard AG fest. Parallel zur Gestaltungsplanänderung wird ein Erschliessungsvertrag erarbeitet. Dieser regelt die Zuständigkeiten, die Aufteilung der Planungs-, Erstellungs- und Unterhaltskosten zwischen den Parzelleneigentümern, der Gemeinde und Dritten.
Der Zeitrahmen für das Projekt ist eigentlich in einem Satz zusammengefasst: «Der Bäckereibetrieb Bütler an der Bahnhofstasse wird bis 2023 weiter betrieben.»

Wohin mit der Polizei?

Ende 2019 müssen die Verwaltungsabteilungen Finanzen und Steuern sowie Soziale Dienste aus den beim Spital Muri gemieteten Räumen ausziehen. Eine Übergangslösung muss auch für die Regionalpolizei gesucht werden, wenn die Kantonspolizei ihren Posten für das Freiamt in Muri bezieht. «Wir haben eine Lösung gefunden», erklärt Budmiger. Der Gemeinderat will sie demnächst kommunizieren.