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Die Folgen der Coronakrise setzen der Gastrobranche zu. Nun trifft es auch das Bistro Kuhn in Wohlen.
Die Gastrobranche befindet sich im Umbruch. Besonders in Wohlen wird sie sich in den kommenden Monaten verändern. Bereits bekannt war, dass die Kulturbeiz im Chappelehof am 8. November endgültig schliessen wird. Nun folgt eine weitere Hiobsbotschaft.
«Corona hinterlässt auch bei Bistro & Partyservice Kuhn seine Spuren. Aus diesem Grund sehe ich mich gezwungen, das Bistro per Ende November zu schliessen», schreibt Inhaberin Jeannine Kuhn in einer Mitteilung. Die 41-Jährige führt seit fünfeinhalb Jahren ihr Bistro und den Cateringbetrieb an der Zentralstrasse, wo früher die Metzgerei ihrer Eltern war. Am 28. November schliesst sie die Türen.
Die einschneidenden Massnahmen gegen das Coronavirus und die entsprechenden Einnahmeausfälle hätten schweren Herzens zu diesem Entscheid geführt, der in den vergangenen Wochen gereift sei, erklärt Jeannine Kuhn der AZ. «Es war ein Auf und Ab. Manchmal war wieder Hoffnung da, dass es wieder aufwärts geht. Dann zerschlug sich diese wieder. Bis jetzt ist auch kein Ende der Coronaschutzmassnahmen absehbar», sagt sie. Aktuell kann sie im Bistro nur noch 14 Sitzplätze anbieten.
«Der Bistrobetrieb wurde seit Bestehen stets durch die Einnahmen des Caterings quersubventioniert. Weil jene Einkünfte aber grösstenteils weggebrochen sind, ist das Bistro allein nicht mehr tragbar», erklärt Jeannine Kuhn die Hintergründe. Allein seit Ende Februar sind beim Catering 55 gebuchte grössere Anlässe abgesagt worden. Hinzu kommen jene Anlässe, die ebenfalls ausfielen, aber noch nicht reserviert waren. Und auch Anlässe in den kommenden Wintermonaten wie Firmenweihnachtsessen von langjährigen Kunden würden nicht durchgeführt. Der so entstandene grosse Einnahmenverlust schlug sich direkt in der Buchhaltung nieder.
Eingemietet ist das Bistro im Casino, Vermieter ist die Gemeinde. Jeannine Kuhn betont, dass ihr die Gemeinde in allen Belangen immer sehr entgegen gekommen sei. Von der Bistroschliessung sind zwei Angestellte betroffen, die ihren Job verlieren. «Es tut mir sehr leid für meine Mitarbeiterinnen und auch für die Stammgäste», sagt Jeannine Kuhn.
Ganz aufgeben will sie aber trotz der ungewissen Zukunft bezüglich der wirtschaftlichen Lage nicht. «Mein Ziel wäre schon, irgendwann unter besseren Voraussetzungen nochmals eröffnen zu können», hofft sie. Sie versucht, den bisherigen Cateringbereich aufrecht zu erhalten und im gewohnten Rahmen weiter zu führen. Das ganze Angebot bleibt bestehen. Auch im Bistro bietet sie bis zum Schluss täglich ein Mittagsmenü wie gewohnt an.