Berikon
Kampf gegen Vandalismus und illegale Entsorgung – Gemeinde setzt an mehreren Orten auf zusätzliche Videokameras

Die Gemeinde Berikon hat ihr Reglement über die Videoüberwachung überarbeitet. Dabei setzt sie an neuralgischen Plätzen wie der Entsorgungsstelle oder der Freizeitanlage auf eine abschreckende Wirkung.

Marc Ribolla
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Die Freizeitanlage Frieda in Berikon wird neu aus dieser Perspektive überwacht werden.

Die Freizeitanlage Frieda in Berikon wird neu aus dieser Perspektive überwacht werden.

Marc Ribolla

Schon seit mehr als zwölf Jahren haben Kameras ein wachsames Auge auf dem Areal der Beriker Primarschule. Damals führte die Gemeinde ein Videoreglement ein. Seither ist viel Zeit vergangen und die Gesellschaft hat sich verändert. Im vergangenen Jahr entschied sich der Gemeinderat, die Videoüberwachung auf zusätzliche öffentliche Liegenschaften und Areale auszuweiten.

Dazu benötigte es eine Überarbeitung des bestehenden Reglements. Ein solches wurde nun in den vergangenen rund eineinhalb Jahren aufgesetzt. Die Erarbeitung geschah dabei in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Fachstelle Beauftragte für Öffentlichkeit und Datenschutz.

Jetzt liegt das revidierte Reglement öffentlich auf. Es soll, falls keine Einsprachen eingehen, ab dem 1. Dezember Gültigkeit erlangen. Dabei zeigt sich, dass der Gemeinderat vor allem an neuralgischen Plätzen die Beobachtung erhöht.

Neu sind es 15 Kameras beim Primarschulareal

Beispielsweise im Gebiet der Primarschule mit den Schulhäusern Ahorn, Linde, Birke, Tilia und dem Berikerhus. Zu den bereits bestehenden acht Kameras kommen neu sieben hinzu. Insgesamt werden es also 15 Kameras sein.

Der Überwachungsbereich umfasst die Pausenplätze und die Hauseingänge. Die Kameras laufen mit Ausnahme des Veloabstellplatzes beim Schulhaus Ahorn während der Schulzeit nicht rund um die Uhr. Sie sind mit Bewegungsmeldern verbunden und überwachen von 18 Uhr bis 7 Uhr. 24 Stunden sind sie hingegen in den Schulferien, am Wochenende und an Feiertagen in Betrieb.

Auch die Entsorgungsstelle Bürkihof hinter dem Gemeindehaus wird künftig gefilmt.

Auch die Entsorgungsstelle Bürkihof hinter dem Gemeindehaus wird künftig gefilmt.

Marc Ribolla

Ganz neue Standorte mit je einer Videokamera sind die Entsorgungsstelle Bürkihof und die Freizeitanlage Frieda mit dem Spielplatz. Letzterer wird täglich von 22 bis 7 Uhr überwacht, die Entsorgungsstelle von 19 Uhr bis 7 Uhr.

Hemmschwelle für Vandalenakte dürfte sinken

Laut Berikons Gemeindeammann Stefan Bossard möchte der Gemeinderat mit den zusätzlichen Kameras Vandalismus, Verunreinigungen und illegale Abfallentsorgung verhindern. Er sagt:

«Dort, wo es bisher schon Kameras hatte, spürten wir eine deutliche Abnahme von solchen Vorfällen.»

An jenen Orten ohne Kameras sei immer wieder mal etwas vorgefallen. Bossard glaubt, dass die erweiterte Videoüberwachung eine präventive Wirkung haben wird. «Die Hemmschwelle, eine Straftat wie Vandalismus zu begehen, wird damit sicher etwas höher», erklärt er.

Das Ziel des Gemeinderats sei natürlich, so wenig wie möglich überwachen zu müssen. «Wir hegen aber die Hoffnung, dass man dank der Kameras vielleicht den einen oder anderen überführen kann. Durch eine Autonummer zum Beispiel», führt Bossard weiter aus.

Aus Datenschutzgründen werden die Aufnahmen spätestens nach sieben Tagen gelöscht, falls kein Vorfall passiert ist. Zuständig für die Auswertung der Aufnahmen ist je nach Ort die Primarschulleitung, der Hausdienst oder die Abteilung Planung und Bau. Die Überwachung wird zudem an allen Standorten an verschiedenen offiziellen Zugängen mit gut sichtbaren Hinweisschildern bekannt gemacht – ausserhalb der eigentlichen Zone, die die Kameras im Auge haben.