Mit dem Ende der Corona-Massnahmen konnte in Windisch wieder ein traditionelles Jugendfest stattfinden. Beim Höhepunkt am Samstag setzten 800 Kinder und Lehrpersonen im sonst grauen Römerdenkmal bunte Akzente und boten ein fantasievolles Programm, das die Zuschauerinnen und Zuschauer staunen liess.
Um 9.15 Uhr läuten in Windisch die Glocken. Die Morgenfeier unter dem Motto «Meine bunte Welt» beginnt. «Über 800 Kinder und Lehrpersonen sind bereit für den Einzug ins Amphitheater» sagt Silke Stiebeiner, Leiterin der Morgenfeier und Lehrperson im Dohlenzelg-Schulhaus. Rund 500 Oberstufenschüler verfolgen die Feierlichkeit von der Mauer aus.
Für den Einzug der Klassen wählt die Musikgesellschaft Eintracht Windisch fetzige Marschmusik, die vom ersten Takt an Schwung ins Theater bringt. «Herzlich Willkommen» ruft Stiebeiner den Schulen zu: der Heilpädagogischen Schule und den Schulhäusern Dorf, Dohlenzelg und Rütenen. Nach und nach nehmen alle Klassen auf den Bänken rund um die Arena Platz. Mit jedem Kind wird das Rund bunter.
Acht Schülerinnen und Schüler der «Talenteria», die Begabtenförderung der oberen Primarschulstufen, führen durch die Feier. Sie wünschen sich, dass nach einer tristen Zeit mit Coronaeinschränkungen und negativen Nachrichten die Welt wieder fröhlicher wird und die Sonne scheint.
Das lassen sich die Kinder der acht Kindergartenabteilungen nicht zweimal sagen und tauchen im Theater auf. Mit ihren Schirmen in Regenbogen-Farben und dem Lied «Mini Farb und dini» verwandeln sie die Wiese vom ersten Moment an in einen fröhlichen Ort. Bald schon strahlt in ihrer Mitte die Sonne. Das Publikum lässt sich vom Lachen der Kinder anstecken und klatscht im Rhythmus von «Sunshine Reggae» mit.
Im Anschluss an die Aufführung übergeben sie der «Talenteria» Luftballons. Aus ihnen soll ein Regenbogen werden. Zu Beginn ist dieser noch klein und hat wenig Farben; aber wenn alle Kinder ihrem Beispiel folgen, wird daraus ein ganz grosser werden.
Die Heilpädagogische Schule feiert als nächstes im Theater das Holi-Fest, das Farbenfest aus Indien, bei dem sich die Menschen wahre Farbschlachten liefern, damit das Gute über das Böse siegen kann. Dafür schlagen Lehrpersonen auf Trommeln, die laufend mit Farbpulver befüllt werden. Im Nu staubt es über den Schülerinnen und Schülern in Grün, Gelb, Orange, Blau und Rot; ganze Farbwolken hängen in der Luft.
Das Dohlenzelg-Schulhaus erzählt die Geschichte des Königs der Farben. Die Kinder wirbeln mit farbkräftigen Tüchern umher, während in ihrer Mitte das Grau lauert und droht sie zu verschlingen. Letzten Endes sind ihre Farben aber stärker, sie siegen.
Das Schulhaus Dorf bringt grosse bunte Smarties mit. Die Schülerinnen und Schüler hüpfen und schwingen ihre bunte Smartie-Reifen in alle Richtungen und in vielen Formationen. Zum Schluss werfen sie sie einfach ausgelassen in die Luft.
Das Schulhaus Rütenen setzt den Schlussakzent mit sieben kräftigen Farbfamilien. Nach ihrer Darbietung ist auch der Regenbogen der «Talenteria» komplett. Dann wird es still: Die «Talenteria» lässt eine Friedenstaube gen Himmel steigen und nur wenige Sekunden später folgt der riesige Regenbogen nach. Verzaubert schauen alle im Amphitheater nach oben und scheinen zu träumen.
Silke Stiebeiner holt das Publikum gedanklich wieder zurück und sagt: «Windisch ist heute Morgen bunter und fröhlicher geworden.» Dann weisst sie noch auf die folgenden Events des Jugendfestes hin: die Spiele, das Jugendfestival, den Lunapark und die Festwirtschaft, sowie die Lichtshow der Oberstufenschüler ab 22.30 Uhr. Zur Belohnung bekommen alle Kinder noch das traditionelle Jugendfestbrot.