Pro Velo Brugg-Windisch zieht ein positives Zwischenfazit zur Petition «Ein rotes Band fürs Velo» und sagt, wie es weitergeht.
Ein Netz an durchgehenden Veloverbindungen fordern die Grünliberalen des Bezirks Brugg. Im vergangenen Herbst lancierten sie die Petition «Ein rotes Band fürs Velo». Das Vorhaben stiess auf offene Ohren. Über die Onlineplattform petitio.ch konnten 348 Unterstützer gewonnen werden.
Was ist seither passiert? An der kürzlich durchgeführten Onlinemitgliederversammlung von Pro Velo Brugg-Windisch ist ein Zwischenfazit gezogen worden. Übergeben werden konnte die Petition an den Planungsverband Brugg Regio. Dieser wurde aufgefordert, die Ausarbeitung eines regionalen Fuss- und Radroutennetzes «nun auch wirklich» an die Hand zu nehmen, so wie es im Regionalentwicklungskonzept aus dem Jahr 2015 vorgesehen ist.
Mit dem Planungsverband fand inzwischen ein Treffen statt, hielt Christoph Mühlhäuser fest. Er ist sowohl im Vorstand der Grünliberalen des Bezirks Brugg als auch Mitglied von Pro Velo Brugg-Windisch. Der Verein setzt sich ein für die Anliegen der Velofahrerinnen und Velofahrer der Region.
Die Arbeitsgruppe Raumentwicklung und Mobilität von Brugg Regio anerkenne die Wichtigkeit des Anliegens und wolle es in die Aufgabenplanung 2022/23 aufnehmen, führte Mühlhäuser aus. Konkret soll der regionale Handlungsbedarf evaluiert werden auf Grundlage von bestehenden kommunalen und kantonalen Planungen. Dann könnten die Netzlücken und Schwachstellen bezeichnet, der Handlungsbedarf formuliert und schliesslich ein regionales Radroutennetz erarbeitet werden.
Der definitive Entscheid liege beim Vorstand des Planungsverbands und erfolge in diesem Sommer mit dem Budgetbeschluss 2022, hob Mühlhäuser hervor. Für das regionale Radroutennetz sehe es gut aus, fasste er zusammen. Es gelte nun, dranzubleiben und sich einzubringen.
Auch Pro-Velo-Präsident Hörby Künzi äusserte sich zuversichtlich, dass dieses Budget genehmigt wird und das Vorhaben umgesetzt werden kann.
Zur Erinnerung: In der Begründung in ihrer Petition zeigen sich die Grünliberalen überzeugt, dass viele Menschen bereit wären, einen Teil ihrer Bewegungen in der Region mit dem Velo zu absolvieren, «was die Staus auf den Strassen vermindern würde». Weil der Radverkehr nicht an der Gemeindegrenze Halt mache, brauche es eine regionale Koordination.
Es gehe darum, feinmaschig und über die Gemeindegrenzen hinaus Verbindungen zu schaffen zu Arbeitsplätzen, zu Bildungsstätten, zu Freizeitanlagen, zum öffentlichen Verkehr sowie zu Einkaufszentren der Region. Ebenfalls gehe es um die Schaffung zusätzlicher Veloabstellplätze. An kritischen Stellen seien die Veloverbindungen mit roter Farbe zu markieren.
Ein Thema, das Pro Velo Brugg-Windisch seit einiger Zeit umtreibt, ist das moderne Veloparkiersystem Bike Loft beim Bahnhof Brugg. Vorgesehen sind die sicheren und abschliessbaren Veloboxen auf der Windischer Seite. Bei diesem Projekt gehe es auf und ab, einmal sei Pro Velo Brugg-Windisch ein bisschen euphorischer, einmal ein bisschen gedämpfter, sagte Präsident Hörby Künzi an der Onlinemitgliederversammlung.
Die SBB seien daran interessiert, die Planung voranzutreiben, stellte Künzi fest. Infolge von Covid-19 sei es aber zu Verzögerungen gekommen. Im Januar gaben die SBB bekannt, dass verschiedene, für die kommenden Jahre geplante Immobilienprojekte im Umfang von rund 700 Mio. Franken wegen der angespannten finanziellen Lage zurückgestellt werden müssen.
Es sei nicht klar, um welche Vorhaben es sich handle, fuhr Präsident Künzi fort. Die Auswirkungen auf das Veloparkiersystem Bike Loft seien noch nicht bekannt. «Wir werden Bescheid erhalten, wie es weitergeht. Das kann aber eine Weile dauern.»
SBB-Mediensprecher Reto Schärli bestätigt auf Nachfrage, dass eine grobe Studie zum Veloparkiersystem bereits vorliegt. Die Planungsarbeiten sollen gemäss Schärli in diesem Jahr weitergeführt, ein Vorprojekt gestartet werden.