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Die römisch-katholische Kirchgemeindeversammlung Brugg hat beschlossen, den Kirchlichen Regionalen Sozialdienst (KRSD) zu institutionalisieren.
«Ihre Meinung ist gefragt», stand auf der Broschüre, welche die Mitglieder mit der Einladung zur Versammlung der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Brugg erhalten hatten. Dies war kein leeres Versprechen, stellte Hans Schilling, Präsident der Kirchenpflege, nach zweieinhalb Stunden angeregter Diskussion fest.
Auf der Traktandenliste zuoberst stand die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Caritas Aargau, mit der man – finanziell unterstützt auch durch die Römisch-Katholische Kirche im Aargau – den Kirchlichen Regionalen Sozialdienst (KRSD) während dreier Jahre als Pilotprojekt geführt hatte. Gehört es wirklich zur Kernaufgabe einer katholischen Kirchgemeinde, einen Sozialdienst zu finanzieren, der alle Menschen unterstützt, unabhängig von ihrer Religion? Wie der Evaluationsbericht der ersten Jahre zeigt, ist etwa die Hälfte der Hilfesuchenden katholisch oder reformiert. Ja, meinten die Anwesenden aus der Gemeinde: «Wenn mich jemand um Hilfe bittet, frage ich doch nicht zuerst nach seiner Herkunft und Religion.» Der Antrag der Kirchenpflege, den KRSD zu institutionalisieren, wurde denn auch bis auf eine Gegenstimme angenommen.
Über die Kommunikationsstelle wurde ebenfalls diskutiert. Damit erhalte die Kirche vor Ort ein Gesicht und mehr Aufmerksamkeit für ihre engagierten Projekte, zudem sei professionelle Kommunikation heutzutage ein Muss, um sich Gehör zu verschaffen, lauteten die Argumente. Der Antrag der Kirchenpflege, die provisorisch angelegte Kommunikationsstelle des Pastoralraums Region Brugg-Windisch von 30 auf 60 Prozent zu erhöhen und in eine definitive Stelle umzuwandeln, wurde einstimmig angenommen.
Bewilligt wurden an der Versammlung, an der 72 von 10 181 stimmberechtigten Katholikinnen und Katholiken der Kirchgemeinde Brugg teilnahmen, ausserdem das Budget 2019 sowie zwei Kreditanträge zur Ersatzbeschaffung von Server, Hard- und Software für die Kirchgemeinde und die Anschaffung eines Datenmanagement-Systems für das Archivwesen. Ferner wurde die Kreditabrechnung für den Aussenlift und die Optimierung der Lichtschächte im Pfarreizentrum St. Nikolaus Brugg genehmigt.
Bereits im November waren an den Gesamterneuerungswahlen an der Urne fünf Vertreterinnen und Vertreter für die Synode und sieben Mitglieder der Kirchenpflege gewählt worden, darunter Kirchenpflegepräsident Hans Schilling plus Simon Meier in seiner Funktion als Gemeindeleiter. Nicht mehr zur Wiederwahl für die Kirchenpflege stellte sich Fredy Siegenthaler, der während 16 Jahren in der Kirchenpflege mitgearbeitet hatte. Zuletzt hatte er sich für die Fortsetzung des Kirchlichen Regionalen Sozialdiensts eingesetzt.
Dass keiner der sieben Sitze in der Kirchenpflege zu Beginn der Amtsperiode 2019–22 vakant bleibt, dafür sorgte Felix Moran Subia. Der 1979 geborene, aus Ecuador stammende Moran ist verheiratet, wohnhaft in Villnachern und arbeitet als Projekt-Manager. Erst am Tag vor der Versammlung hatte er sich bereit erklärt, sich für die Kirchenpflege als neues Mitglied wählen zu lassen. Wer welches Ressort übernimmt, wird an der ersten Sitzung im neuen Jahr entschieden.