Startseite
Aargau
Brugg
Obwohl den Gästen am 1. August im Amphitheater Windisch weniger geboten wird, hat Brugg für den Anlass einen höheren Betrag budgetiert.
Als FDP-Einwohnerrat Titus Meier an der Budgetsitzung im Brugger Einwohnerrat fragte, warum der Budgetposten für die Bundesfeier im Amphitheater Windisch mit 25000 Franken um 2000 Franken höher ausfällt als im Vorjahr, wusste niemand vom fünfköpfigen Stadtrat eine Antwort.
Die Frage war berechtigt. Denn das Bundesfeierkomitee Brugg-Windisch hatte Anfang 2019 entschieden, im Amphitheater künftig vor allem aus ökologischen Gründen auf das grosse Feuer vor den Pappeln und auf den Einsatz von Fackeln zu verzichten. Als Ersatz kamen diesen Sommer dann Finnenkerzen – senkrecht stehende und in der Mitte eingesägte Holzstämme – zum Einsatz.
Mit anderen Worten: Die gemeinsame Bundesfeier sollte eigentlich nun eher günstiger als teurer ausfallen. Windischs Gemeindeschreiber Stefan Wagner ist Hauptorganisator der Bundesfeier im Amphitheater. Auf Nachfrage gewährt er der AZ einen Blick in die Abrechnung des diesjährigen Anlasses.
Für die Stadt Brugg kostete die Feier Fr. 13'431.40 und für die Gemeinde Windisch Fr. 8954.30. Das heisst: Von den Gesamtkosten von Fr. 22'385.70 trägt Brugg aufgrund der höheren Einwohnerzahl drei Fünftel und Windisch zwei Fünftel.
Im Jahr 2018 hatte die Stadt Brugg Fr. 18218.60 und die Gemeinde Windisch Fr. 12'145.70 zu bezahlen. Der Betrag fiel höher aus, weil die Kosten für das Feuerwerk enthalten waren. Da aber im ganzen Kanton ein Feuerwerksverbot galt, musste das Feuerwerk beim Lieferanten eingestellt werden
Auch diesen Sommer kam es aufgrund der Trockenheit nicht zum Einsatz. «Wir haben uns nun entschieden, das Feuerwerk zurückzugeben und in Zukunft ganz darauf zu verzichten», sagt Wagner.
Diese Programmänderungen haben zur Folge, dass während der Bundesfeier keine Feuerwehrleute mehr zum Einsatz kommen und bezahlt werden müssen. Die Finnenkerzen vom Forstbetrieb Brugg kosteten 1250 Franken, beaufsichtigt wurden sie während der Feier von Bauamtsangestellten.
Aufgrund der Reorganisation beim Bauamt Windisch konnten die Infrastrukturkosten deutlich gesenkt werden von 13'000 Franken im Jahr 2018 auf knapp 8000 Franken in diesem Jahr.
Schliesslich hat Bruggs Stadtschreiber Yvonne Brescianini eine Antwort auf den aktuellen Budgetposten von 25000 Franken für die gemeinsame Bundesfeier. Bei der Budgetierung für das Jahr 2020 seien die Erfahrungswerte der Vorjahre herangezogen worden, sagt sie. Im Jahr 2016 betrug Bruggs Kostenanteil Fr. 23350.40 und im Jahr 2017 Fr. 24204.90.
«Es musste demnach erwartet werden, dass der bisher eingestellte Betrag von 23000 Franken nicht ausreichen wird, um die Kosten zu decken», fährt Brescianini fort. Aus diesem Grund sei im Budget 2020 ein Betrag von 25000 eingestellt worden.
«Zum Zeitpunkt der Budgetierung war noch nicht bekannt, dass in Zukunft auf das 1. August-Feuer im Amphitheater verzichtet werden soll und somit eine Budgeterhöhung wahrscheinlich nicht angezeigt gewesen wäre», ergänzt Frau Stadtschreiber.
An der Bundesfeier im ältesten Amphitheater der Schweiz halten Brugg und Windisch fest – trotz der Fusion der Stadt mit der Gemeinde Schinznach-Bad. «Im neuen Ortsteil wird der traditionelle 1.-August-Brunch weiterhin stattfinden.
Er wird durch den neu gegründeten Quartierverein Schinznach-Bad organisiert», sagt Brescianini. Für diesen Anlass und weitere geplante Aktivitäten des Quartiervereins Schinznach-Bad sei im Brugger Budget 2020 ein Kulturbeitrag von 6000 Franken eingestellt. Die Bevölkerung von Schinznach-Bad ist selbstverständlich auch zur Bundesfeier im Amphitheater eingeladen.