Maninred Pictures
Zwei junge Badener Filmemacher machen Reportagen für einen guten Zweck

Ray Kroi und Simon Saner haben die Filmproduktionsgesellschaft Maninred Pictures gegründet. Sie arbeiten mit der Schweizer Hilfsorganisation Donating Hands zusammen.

Céline Geneviève Sallustio
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Simon Saner (l.) und Ray Kroi drehen professionelle Werbe- und Imagefilme.

Simon Saner (l.) und Ray Kroi drehen professionelle Werbe- und Imagefilme.

Sandra Ardizzone

Das Studio von Maninred Pictures im Badener Oederlin-Areal ist lichtdurchflutet. Blickt man aus den hohen Fenstern, steht der farbige Laubwald in Kontrast mit der knallig türkis gestrichenen Wand. An dieser steht ein Regal, auf dem Analog-Kamera, Drohne und professionelle Filmkameras ihren Platz haben. Vor vier Jahren haben Ray Kroi (31) und Simon Saner (30) die Filmproduktionsgesellschaft Maninred Pictures gegründet. Bisher durften die beiden bereits für namhafte Kunden wie Swiss oder Miele professionelle Werbe- und Imagefilme drehen.

Aktuell helfen die beiden Schulfreunde, die aus Untersiggenthal stammen, bei der Filmproduktion einer Hilfsorganisation mit: «Donating Hands ist eine Plattform, auf der – wie es der Name bereits verrät – Hilfe mit den eigenen Händen angeboten werden kann», erklärt Saner.

«Möglichst einfach und unkompliziert»

Auf der Plattform werden diverse Schweizer Hilfsprojekte aufgeführt, bei denen man sich für einen kurzen oder längeren Einsatz melden könne. So beispielsweise bei der Schweizer Tafel, dem Mahlzeitendienst in Opfikon ZH oder für Bergwaldprojekte in Jaun FR und im Bündner Calancatal. Möglich ist auch eine finanzielle Spende, die das jeweilige Hilfsprojekt vor Ort unterstützt.

Da Film-Reportagen viel Geld kosten, möchten die beiden Filmemacher die Hilfsorganisation in ihrer Arbeit unterstützen. Bei den Reportagen gelte es, darauf zu achten, dass der Sinn und Zweck der Hilfsorganisation ersichtlich seien. Und Saner fügt hinzu: «Die Geschichte von Thomas Murschetz, dem Gründer von Donating Hands, soll authentisch und auf eine gewisse Art nüchtern erzählt werden.» In Zukunft wird Murschetz das Filmmaterial selbst aufnehmen und den Filmemachern für den Schnitt zustellen. «Möglichst einfach und unkompliziert», das ist das Credo von Maninred Pictures.

Lockdown war eine «Zeit der Besinnung»

«Es ist schön, Menschen zu helfen. Hier in der Schweiz leben wir sehr privilegiert. Aber man darf nicht vergessen, dass auch hier Menschen Hilfe benötigen», sagt Ray Kroi. Sein Partner fügt hinzu: «Es tut gut und macht uns glücklich.» In dieser kapitalistischen Welt stehe das Denken an Umsatz und Geld stets im Vordergrund. Aber es gehe doch darum, dankbar zu sein, sich Zeit zu nehmen, und etwas zu geben, finden die beiden – und zwar ohne die Erwartung, etwas dafür zu erhalten. «Dieser Grundgedanke wurde durch die Teilnahme an diesem Hilfsprojekt zum Ausdruck gebracht und verstärkt», so Kroi. Den sozialen Gedanken möchten die beiden nebst dem Engagement für Donating Hands mehr in ihren Alltag integrieren.

Die Zeit während des Lockdowns war für die beiden Filmschaffenden eine «Zeit der Besinnung». Nicht nur sozial möchten sie sich mehr engagieren, auch das Lokale haben sie zu schätzen gelernt. «Während des Lockdowns haben wir zu einer Art Badener-Kollektiv zusammengespannt», sagt Saner. In Baden seien tolle Animationskünstler oder Grafiker zu Hause, die dieselbe Meinung und Leidenschaft wie sie teilen würden. «Der Lockdown hatte daher auch seine positiven Seiten», fasst Simon Saner zusammen.