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Michelle Heimberg setzt an der Junioren-Europameisterschaft im Wasserspringen ein Ausrufezeichen und gewinnt drei Medaillen. Die Leistung hat die 16-Jährige selbst überrascht - zumal sie im März noch mit einer Fussverletzung kämpfte.
Mit insgesamt fünf Medaillen kehrte das Schweizer Team von der Junioren-Europameisterschaft im Wasserspringen kürzlich zurück – ganze drei davon gehen auf das Konto der Fislisbacherin Michelle Heimberg. Die Athletin des Schwimmklubs Aarefisch Aarau holte sich im kroatischen Rijeka einen ganzen Medaillensatz: Bronze vom 1-Meter-Brett, Silber vom 3-Meter-Brett sowie Gold im 3-Meter-Synchronspringen.
Für die 16-jährige Sportgymnasiastin, die zu den besten Wasserspringerinnen des Landes gehört, ist es der bisher grösste Erfolg in ihrer noch jungen Karriere. «Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden. Es ist schön zu sehen, dass sich das Training und die Mühen lohnen», sagt Michelle Heimberg. Auch, weil sie sich im März bei einem Sprung die Aussenbänder am Fussgelenk gerissen hat. «In der Folge konnte ich einen Monat kaum trainieren. Auch Beinkrafttraining war ausgeschlossen. Darum freut mich meine Leistung an der Junioren-EM umso mehr.»
Neben den beiden Medaillen im Einzelspringen erfüllt Heimberg auch der Titel im 3-Meter-Synchronspringen mit Stolz. Denn: «In Rijeka standen Madeline Coquoz und ich zum ersten Mal an einem Grossanlass gemeinsam auf dem Brett. Zuvor sind wir nur ein paar Mal an kleineren Anlässen gestartet.» Dass sie bei ihrer Premiere mit Coquoz gleich auf dem obersten Treppchen stehen würde und die Nationalhymne zu hören bekommt, damit hätte sie nicht gerechnet. «Es war ein sehr schönes Erlebnis», blickt Heimberg zurück.
Nächstes Ziel: Junioren-WM
Mit den drei Medaillen an den europäischen Titelkämpfen der Junioren führte sie ihre Saison erfolgreich fort: Im Februar holte sie anlässlich der Schweizer Hallenmeisterschaften den Titel bei der Elite vom 1-Meter- und 3-Meter-Brett, ebenso liess sie an der Schweizer Sommermeisterschaft im Juni die Konkurrenz in denselben Disziplinen hinter sich. «Das Jahr ist bisher super gelaufen», bilanziert Heimberg.
Ein weiteres Ausrufezeichen könnte die Fislisbacherin nun im November setzen: Mit ihrer Leistung hat sie sich für die Junioren-Weltmeisterschaft im russischen Kazan qualifiziert. «Das offizielle Aufgebot steht zwar noch aus, doch ich denke, dass es bald eintreffen wird», sagt sie mit einem Schmunzeln. Ihr Coach Michael Barth wird die Trainings nun auf die Junioren-WM ausrichten und einen Testwettkampf im Ausland einplanen. «Damit ich wieder in den Wettkampfmodus finde», erklärt Heimberg. Sprünge mit einem höheren Schwierigkeitsgrad wird sie aber noch nicht ins Programm aufnehmen – «vielleicht nächstes Jahr». Bis Kazan gilt es, die bestehenden Sprünge zu perfektionieren.
Auszeit, um Kräfte zu sammeln
Noch hat die Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt nicht angefangen: Nach den Erfolgen in Kroatien gönnt sich Heimberg derzeit zwei Wochen Pause, ehe sie Anfang August in ein Trainingslager in die USA fliegt. Sie nutzt die kurze Auszeit, um ihre Kräfte für den letzten Saisonabschnitt bis zur Junioren-WM zu sammeln. Untätig zu bleiben, fällt Michelle Heimberg aber schwer. Nach ein paar Tagen Ruhe werde sie zappelig. «Deshalb mache ich täglich einige Kräftigungsübungen. Meine Eltern sind mir dafür dankbar», sagt die Wasserspringerin mit einem Lachen.