Obersiggenthal
«Ich gelte in dieser Gegend als Urgestein des Eisfeldes»: Der Eismeister wagt einen ersten Versuch

Drei Jahre lang war es zu warm für ein Eisfeld in Nussbaumen. Doch die tiefen Temperaturen verleiten Eismeister Werner Fink dazu, sein Glück erneut zu probieren.

Olivier Nüesch
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Der Eismeister Werner Fink kann das Eisfeld momentan noch nicht freigeben.

Der Eismeister Werner Fink kann das Eisfeld momentan noch nicht freigeben.

Olivier Nüesch / Aargauer Zeitung

Die tiefen Temperaturen ermöglichen es, dass eine jahrzehntelange Nussbaumer Tradition auch dieses Jahr fortgeführt werden kann: das Eisfeld neben dem Bachmattschulhaus. Damit dieses in gewohnter Pracht erscheinen kann, begiesst der Eismeister Werner Fink den Kiesplatz Tag und Nacht periodisch mit Wasser. Dank der Kieselsteine schmilzt das Eis dabei nicht so schnell wie bei einem Teerplatz. «Der Platz wurde extra dafür gemacht», meint Fink im Gespräch mit der AZ.

Fink zeigt sich dabei bereits seit Jahrzehnten für diese Vorbereitungsarbeiten verantwortlich. Seit er 1968 seine Lehre abgeschlossen hat, ist der inzwischen 73-Jährige nämlich als Nussbaumer Eismeister tätig. «Ich gelte in dieser Gegend als Urgestein des Eisfeldes», meint Fink. Vor vier Jahren nahm er für seine Verdienste von der Gemeinde auch eine Auszeichnung entgegen.

Dieses Jahr erhält der pensionierte Mechaniker zusätzliche Unterstützung durch den frisch pensionierten Alois Willi. «Er ist der Lehrling des Eismeisters», meint Fink schmunzelnd. Zu zweit sei man wesentlich produktiver unterwegs. Als Instrumente haben sie einen Wasserschlauch, eine Schneeschaufel und einen grossen Schneeschieber zur Verfügung.

Ein erster Testversuch

In den letzten drei Jahren sei es jedoch für ein Eisfeld im Winter zu wenig kalt gewesen. Auch aktuell dürfte der Regen das präparierte Eis wieder zunichtemachen. «Es war jetzt mal ein Testversuch, aber wir hoffen, dass wir es diesen Winter nochmals probieren können», meint der Eismeister.

Denn schliesslich mache man es für die Kinder, welche jeweils voller Vorfreude darauf warten, auf dem Eis die ersten Pirouetten zu drehen. «Wann können wir auf das Feld gehen?», fragen die Kinder Werner Fink erwartungsvoll. «Jetzt leider noch nicht, das Eis ist noch zu dünn», antwortet Fink ihnen. Und erntet enttäuschte Gesichter.