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Aargau
Im Kantonsgebiet gibt es bald elf Beobachtungs- und Aussichtstürme. Unabhängig von deren Höhe lohnt sich ein Besuch oder eine Wanderung dorthin. Eine Übersicht.
Die Welt von oben entdecken: Im Aargau ist das oft ganz einfach. Die meisten Aussichtstürme im Kanton sind direkt über Wander- und Spazierwege gut zu erreichen. Oftmals sind sogar Parkplätze in näherer Umgebung vorhanden. Das Besteigen der Türme wird mit traumhaften Aussichten und einzigartigem Panorama belohnt. Wir zeigen eine Übersicht der Aargauer Aussichtstürme – von eher klein bis ziemlich hoch.
7 Meter – Holzturm
26 Stufen – Baujahr 2009
Kaum grösser als ein gewöhnlicher Hochstand ist der Chapfturm. Mit gerade einmal sieben Metern Höhe ist er damit auch der kleinste Aussichtsturm im Aargau. Bei gutem Wetter reicht die Aussicht auf der Plattform in fünf Metern Höhe dennoch vom Altberg bis zum Gross Ruchen.
Von Spreitenbach aus ist der Aussichtsturm in rund 20 bis 30 Minuten über Wanderwege zu erreichen.
9 Meter – Holzturm
24 Stufen – Baujahr 2015
Ebenfalls in fünf Metern Höhe befindet sich die Plattform des Beobachtungsturms Chly Rhy Auen. Dank seines Holzdachs ist er knapp 7 Meter höher und gewährt einen herrlichen Rundumblick das Auenschutzgebiet und seine Tierwelt. Unmittelbar an Landwirtschaftsland angrenzend steht er zwischen Rhein, dem 2014 renaturierten Chly Rhy und ebenfalls neu ausgehobenen Weihern und Tümpeln.
Vom Bahnhof Rietheim ist er in 15 Minuten zu Fuss zu erreichen. Parkplätze gibt es ebenfalls in Rietheim.
10 Meter – Holzturm
50 Stufen – Baujahr 2003
Vom Turm aus bietet sich eine schöne Sicht über den Klingnauer Stausee und sein Wasservogel-Schutzgebiet, das derzeit über 310 Vogelarten beherbergt. Direkt neben dem Turm liegt das 2019 eröffnete BirdLife-Naturzentrum mit Ausstellung, einem Café und einem Erlebnispfad.
In 5-10 Minuten führen Wanderwege vom Kleindöttinger Industriequartier zum Aussichtsturm. Parkplätze gibt es sowohl beim Kraftwerk Klingnau als auch beim FC Döttingen.
12 Meter – Mauerziegelturm
59 Stufen – Baujahr 1905
Der Turm ist Teil des Restaurants Baldegg, das bereits 1837 erbaut wurde. Das Naherholungsgebiet Baldegg mit Bauernhöfen, Wäldern und Wiesen liegt auf dem Höhenzug Hundsbuck.
Von der Badener Innenstadt aus kann das beliebte Ausflugsziel mit der Buslinie 5 oder per Auto in wenigen Fahrminuten erreicht werden. Parkplätze sind beim Restaurant vorhanden. Die vierte Etappe des Wanderwegs «Aargauer Weg» von Brugg nach Mellingen führt dort ebenfalls vorbei.
17 Meter – Betonfachwerkskonstruktion
91 Stufen – Baujahr 1910
Der Homberg ist mit 787 Metern einer der höchsten Berge im Aargau. Auf dem Aussichtsturm bietet sich ein wunderschöner Rundblick auf das Oberwynental, auf den Hallwiler- oder den Baldeggersee. In der Ferne warten der Alpenkranz der Zentralschweiz aber auch die Westalpen und die westlichen Jurahöhenzüge.
Von der Haltestelle Reinach Nord kann der Homberg in knapp einer Stunde bestiegen werden. In rund 10 Minuten führen Wanderwege vom Parkplatz Ober Flügelberg zum Aussichtsturm.
21 Meter – Jurakalksteinturm
99 Stufen – Baujahr 1913
Der Aussichtsturm ist ein beliebter Ausflugsort auf dem 632 Meter hohen Sonnenberg. Hier führt auch der Fricktaler Höhenweg vorbei. Vom Turm aus bietet sich eine Rundumsicht vom Schwarzwald bis zu den Alpen. Eine Panoramatafel im Innern der Aussichtsplattform aus dem Jahre 1980 informiert über die mögliche Aussicht. Die Besichtigung kostet 50 Rappen.
In einer halben Stunde führen Wanderwege von Chlei Sunnenberg zum Aussichtsturm, vom Bahnhof Rheinfelden sind es etwa zwei Stunden Fussmarsch.
24 Meter – Holzturm
109 Stufen – Baujahr 2010
Der Aussichtsturm auf dem Cheisacher liegt im oberen Teil des Fricktals im Grenzgebiet der Gemeinden Gansingen, Laufenburg und Mönthal. Auf 698 m. ü. M. wurde ca. 1830 ein grosser Signalstein der ersten eidgenössischen Triangulation zur Landesvermessung gesetzt. Nun bietet sich auf dem 24 Meter hohen Holzturm ein Panoramablick auf den Jura, die Alpen und den nahegelegenen Schwarzwald.
Zu erreichen der Turm über den Fricktaler Höhenweg, entweder von der Ampfernhöhe, zwischen Mönthal und Sulz, oder vom Bürensteig, zwischen Gansingen und Remigen, aus.
35 Meter – Stahlkonstruktion
170 Stufen – Baujahr 1929
Sieben Jahre nach seinem Bau, wurde der Aussichtsturm noch einmal um acht Meter erhöht. Nun bietet sich in 35 Metern Höhe eine 270-Grad-Sicht vom Heitersberg bis zur Staffelegg. Bei schönem Wetter sind sowohl der Alpenkamm als auch der Schwarzwald zu sehen. Am Turm ist ein abgesperrter Zugang eingerichtet. Die Besteigung ist gratis.
Wanderwege führen ab Mellingen, Hägglingen oder Mägenwil dorthin. Neben dem Turm befindet sich das Gilde-Restaurant Maiengrüen und entsprechend auch Parkmöglichkeiten.
35 Meter – Holzkonstruktion
211 Stufen – Baujahr 2021
Derzeit wird noch fleissig gebaut. Mit einer Plattformhöhe von 35 Metern wird der Hasenbergturm bei seiner geplanten Fertigstellung Ende Juli 2021 der dritthöchste Aussichtsturm im Aargau sein. Der Hasenberg liegt mit 714 m. ü. M. zwar nicht besonders hoch, bietet aber dank der Lage eine unvergleichliche Aussicht von der Ostschweiz, über die Innerschweiz bis in die Berner Alpen.
Das Naherholungsgebiet beim Haus Morgenstern ist über mehrere Wanderwege zu erreichen. Nächstgelegene Parkplätze beim TCS in Widen sind ca. 15 Gehminuten entfernt.
38 Meter – Betonturm
181 Stufen – Baujahr 1985
Im Jahr 2004 wurde der Wasserturm auf 568 m ü.M. oberhalb von Baden noch einmal aufgestockt. Er verfügt über zweimal 100 Kubikmeter Reservoirinhalt für Brauch- oder Löschwasser. Die Aussichtsplattform bietet herrliche Rundsicht über das Mittelland zum Schwarzwald und vom Säntis bis zur Jungfrau.
Erreichbar ist der Aussichtsturm mit der Buslinie 5 oder per Auto. Parkplätze beim Restaurant Baldegg sind vorhanden. Wanderwege vom Gebenstorfer Horn oder aus der Badener Innenstadt führen ebenfalls dorthin.
48 Meter – Stahlbetonturm
253 Stufen – Baujahr 1974
Der Esterliturm ist der höchste Aussichtsturm im Aargau. Wer ihn nicht als Wettkampfstätte nutzt – so wie der Unterkulmer Kurt Hess, der 2007 in 24 Stunden über 400 mal den Turm rauf- und runterrannte und somit einen bis heute gültigen Weltrekord aufstellte –, auf den wartet am Ende der 253 Stufen eine einzigartige Panoramasicht vom Schwarzwald bis zum eindrücklichen Alpenmassiv.
Den Ersterliturm erreicht man von Lenzburg aus zu Fuss in rund 60 Minuten.
… dann gibt es im Aargau auch noch zahlreiche weitere schöne Aussichtspunkte. So lohnt sich beispielsweise ein Ausflug auf die Schlösser Wildegg, Lenzburg oder Habsburg. Oder auf den Lindenberg, dessen 20 km langer Bergrücken auf 878 m. ü. M. grösstenteils die Aargauer Grenze zum Kanton Luzern darstellt.
Ebenfalls kein Turm sondern ein Höhenrücken ist die Lägern, die sich auf zehn Kilometern zwischen Baden und Dielsdorf ZH erstreckt. Wem die mitunter anspruchsvolle Gratwanderung auf 866 m ü. M. dort zu steil ist, der kann sich auch zunächst an die «Chänzeli»-Tour in unmittelbarer Umgebung wagen. Mehr als 1300 Treppenstufen führen über vier Aussichtspunkte rund um die Stadt Baden: Geissberg, Martinsberg, Schloss Stein und eben Schartenfels, am Ende der Lägern. Diese «Chänzeli» sind bereits seit über hundert Jahren Teil eines therapeutischen Wanderns der Badener Bäder.
Der mit 908 m. ü. M. höchste Punkt des Aargau liegt auf dem Geissflue, ein 963 Meter hoher Berg im Jura. Zu Fuss ist die Geissflue aus südlicher Richtung ab der Klinik Barmelweid in rund 45 Minuten Fussmarsch zu erreichen. Sie kann natürlich auch von Osten ab Salhöhe oder von Westen ab dem Naturfreundehaus Schafmatt bestiegen werden. Der Berg liegt zwischen den Kantonen Basel-Land, Solothurn und Aargau. Und ja, selbstverständlich gibt es auch ausserhalb des Aargau Ausflugsziele mit traumhafter Aussicht.