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Happy End im Wildpark Roggenhausen: Der letzte ausgebüxte Pfau ist zurück. Die Henne wurde von einer AZ-Leserin aus Schönenwerd eingefangen.
Im Juni hatte ein Fuchs im Aarauer Wildpark Roggenhausen einen Pfau getötet und die anderen derart verschreckt, dass sie davongeflogen waren. Fast alle kamen von alleine zurück. Eine Henne liess sich jedoch partout nicht einfangen, zumal Pfauen gute Flieger sind. Im Juli meldete eine AZ-Leserin, der Pfau spaziere durch ihren Garten und fresse Trübeli von den Sträuchern. Von Seiten des Wildparks hiess es, man solle den Vogel einfach in Ruhe lassen oder, wenn möglich, irgendwo einsperren.
Seither wars still um den Roggi-Pfau. Man hat gemunkelt, er sei wohl längst auch Opfer eines Fressfeindes geworden. Doch mitnichten: "Er war die ganze Zeit bei uns", sagt die Leserin aus Schönenwerd. Nachts habe er auf den Bäumen geschlafen und sich tagsüber während der Hitze verkrochen. "Abends stand er aber immer im Garten, man konnte die Uhr nach ihm richten. Ich habe mein Büro daheim und konnte ihn immer beobachten. Einmal ist er sogar beim Nachbarn ins Haus rein."
Die Mitarbeitenden des Wildparks hätten einen Käscher für Einfangversuche vorbeigebracht, aber die Leserin liess den Pfau vorerst gewähren bis am letzten Sonntag, als es stark regnete. "Als ich ihn so pflotschnass im Garten sitzen sah, hatte ich Mitleid", so die Leserin. "Ich habe dann unsere Hundebox genommen, Früchte als Köder reingelegt und die Türe mit einer langen Schnur so präpariert, dass ich es vom Haus her ziehen und so den Pfau einsperren konnte."
Es dauerte ein paar Stunden, bis sich sich der Vogel ganz in die Hundebox hineintraute. Zuerst reckte er nur den Hals hinein und vertilgte die Nektarinen. Erst Bio-Himbeeren liessen ihn dann schwach werden - er stieg in die Hundebox, die Leserin zog die Schnur, und zack, war der Pfau eingesperrt. "Wir haben ihn dann zurück in den Wildpark gebracht", so die Leserin. Dort werden der Henne nun die Flügel gestutzt. "Vermutlich träumt der Hund, der normalerweise in der Box schläft, heute Nacht von einem Pfauen-Steak", scherzt die Leserin.