Vor einigen Jahren stellte der Künstler in Unterentfelden eine Kollektion von Fantasiebildern aus. Daraus wurde ein Kinderbuch über das «Baumhirtli», das es wagt, seine Träume zu realisieren. Nun ist Teil 2 erschienen.
Heinz Graber lebt mit seiner Familie in Erlinsbach (SO) und hat einen Einmannbetrieb für Gartenpflege: Am Tag schneidet er die Hecken und Bäume seiner Kunden, pflegt den Rasen und stellt sicher, dass die Blumen gedeihen. Am Abend zieht er sich zurück auf seinen Estrich und widmet sich seiner Leidenschaft – dem Malen.
Diese Leidenschaft hat ihn mit 60 Jahren noch zum Kinderbuchautor gemacht. Letztes Jahr veröffentlichte er das Kinderbuch «Das Baumhirtli» und diesen Sommer kam die Fortsetzung «Das Baumhirtli träumt» auf den Markt.
Begonnen hat alles vor 45 Jahren: «Mein Lehrer kam zu mir und sagte: ‹Du hast Talent, du musst das Malen unbedingt weiterverfolgen›», erinnert sich Heinz Graber an seine Schulzeit zurück. «Etwas später schenkte mir mein Vater einen Ölfarbkasten. Eigentlich hatte er diesen für sich gekauft, um mit seinem Mündel, einem Kunstmaler aus dem Dorf, zu malen. Stattdessen begann ich, mit Ölfarben zu experimentieren.»
Eine Kunsthochschule zu besuchen, kam für den gebürtigen Unterentfelder nicht in Frage: «Ich bin nicht der akademische Typ.» Die Malerei blieb trotzdem ein fester Bestandteil von Heinz Grabers Leben. Er besuchte Malkurse an der Migros-Klubschule und entdeckte die Acrylmalerei. Später entstanden auch einige Farbstiftbilder.
2009 stellte er seine Werke zum ersten Mal in Unterentfelden aus: «Ich habe auch einige verkauft», sagt der 60-Jährige stolz. Drei Jahre später zeigte er eine Kollektion von Fantasiebildern in Erlinsbach. Ausstellungsbesucher ermunterten den Gartenpfleger, ein Kinderbuch zu schreiben.
Es vergingen dann aber doch zwei Jahre, bis Heinz Graber die Fantasiebilder wieder in die Hand nahm und die Geschichte des «Baumhirtli» in ihm heranwuchs: die Geschichte eines Baumes, der die Welt sehen möchte und dies tut, nachdem er nach einem Sturm entwurzelt auf dem Waldboden lag. «Baumhirtlis Erlebnisse sollen Kinder inspirieren, an sich zu glauben, ihre Träume zu verfolgen und mutig durchs Leben zu schreiten», erklärt Graber.
Die Illustrationen stammen mehrheitlich aus der Fantasiebilder-Kollektion. Einige hat Graber speziell für das Buch gemalt. Die Nachfrage nach dem Kinderbuch überstieg seine Erwartungen, weshalb er entschied, eine Fortsetzung zu schreiben: «Das Baumhirtli träumt.» Dieses Mal erkundet das Baumhirtli mit einem Tintenfisch das All. Die Bilder, die als Illustrationen für das zweite Buch benutzt wurden, sind im Moment im Gemeindehaus in Unterentfelden ausgestellt.
Ein drittes Kinderbuch ist bereits in Planung. Es handle wieder vom Baumhirtli, so Graber. Die Idee für die Geschichte sei ihm im Spitalbett gekommen. Denn Anfang Sommer wurde bei ihm eine schwerwiegende Erkrankung diagnostiziert: «Die Diagnose hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen.» Er wolle nun aber nach vorne schauen, Bilder für sein neues Projekt «Afrika/Nordamerika» malen und das nächste Abenteuer vom Baumhirtli aufs Papier bringen.
Die Kinderbücher können direkt bei Heinz Graber bestellt werden: graber@yetnet.ch. «Das Baumhirtli» kostet 22 Franken; «Das Baumhirti träumt» 25 Franken.